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Mannschaftsstärke

Eine Mannschaft fängt beim Kopf zu siegen an

Von Alexander Strecha (Kurier)

The Special One. Die Rede ist nicht von diesem Jose Mourinho, sondern vom Coach Hans Hofstätter. Der einzigartige Trainer führte sein Team im Iran zu zwei heroischen Siegen und einer unglücklichen Niederlage. Die Fußballwelt spricht einmal mehr in höchsten Tönen von der rot-weiß-roten Mannschaft mit ihrem unverwechselbaren Coach.

Für immer jung. Ein Blick auf die Resultate gibt dem Liedtext Recht. Zwei Siege, eine vermeidbare knappe Niederlage. Das Wehklagen über müde Muskeln und schmerzende Gelenke in der Kabine widerspricht jedoch der These von Wolfgang Ambros und Andre Heller. Ja, das Sportjournalistenteam ist auch schon in die Jahre gekommen. Zumindest einige Spieler davon.

Umso erstaunlicher sind die starken Leistungen und die herzeigbaren Resultate einzustufen. Zumal sie bei durchaus interessanten klimatischen Bedingungen erzielt wurden. Einerseits auf 1200 Metern über dem Meeresniveau in Teheran, andererseits bei 35 Grad auf der Insel Kish. Gleich wo und unter welchen Bedingungen, das Team vom Coach funktioniert immer. Ein Spiel unter idealen Fußball-Bedingungen ist längst keine Herausforderung mehr. Wer will schon bei 15 Grad kicken? Das kann doch ein jeder.

Eine gelungene Tournee beginnt in Wien-Simmering. Im Udelweg. Dort wurden mit gefinkelten Transfers die Weichen in Richtung Erfolg gestellt. Franz Weber, Klaus Salmutter und Florian Sturm wurden verpflichtet. Und wie immer sollte der Coach mit seiner Personalpolitik richtig liegen. Der eine dirigierte im Iran die Abwehr, der andere sicherte mit zwei Toren den ersten Sieg, der dritte traf in den Partien zwei und drei.

Im Zentrum schwang einmal mehr Pepi Hickersberger den Taktstock, machte auch den einen oder anderen Meter. Vielmehr aber gab er dank seiner Übersicht ruhig und präzise Anweisungen an seine Nebenleute weiter, auf dass diese sich besser positionieren und dem Spiel mehr Ordnung geben konnten. Danke, Sir Josef, für diese Erleichterung.

Einmal mehr bewies der Coach mit seinen Personalentscheidungen das nötige Fingerspitzengefühl, reagierte dann, wenn es vonnöten war, ließ gewähren, wenn es ohnehin gut lief. Die Routine von 35 Jahren Fußball auf höchstem Niveau (wie gesagt, Teheran liegt auf 1200 Metern) machte sich bezahlt.

Der Coach geht eben mit der Zeit, hat seine Einstellung in Sachen Freizeitgestaltung in den letzten Jahren etwas abgeändert. Während er selbst dem Ruf des österreichischen Botschafters (leider vergeblich) folgte, durften sich seine Spieler in das Abenteuer Teheran stürzen. Für die lange Leine bedankten sich die Schützlinge kurzerhand mit starken Leistungen. Wann hat eine österreichische Mannschaft auf internationalem Niveau sechs Auswärtstore erzielt? Noch dazu in drei Partien innerhalb von nur einer Woche. Eine Belastung, der sonst nur diese Herren Messi und Ronaldo stand halten müssen. Das Team vom Coach steckt diese Strapazen ähnlich gut weg wie Walter Schneemann seinen Vodka...In diesem Sinne, ein nachträgliches Prost auf diese leiwande Reise.

Symbolhaft bekam Coach Hans Hofstätter zur Erinnerung an eine nicht alltägliche Tournee den FIFA-Weltpokal als Geschenk der Delegation. Marco Dittirich, Dr. Mohammad Baradar, Alexander Maurer, Kevin Schuster, Kapitän Josef Hickersberger und Schahpour Baradar waren die erste Gratulanten

Wie ein Profiklub sind Coach Hans Hofstätter`s Delegation überall empfangen worden. Ob im VIP-Club des Flughafens in Kish...

...in der Hotelhalle des 5-Sterne Hotels Dariush...

...oder als Gegner der jener Mannschaft, die sich 1998 für die WM in Frankeich qualifizieren konnte