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Walter Weiss in Pension

Nach 42 Jahren Zugehörigkeit zur Wiener Stadthalle: Walter Weiss geht in die verdiente Pension!

Was soll unsereiner über einen jahrzehntelangen Freund, wie es Walter Weiss ist, sagen, der 42 Jahre lang treu zur Wiener Stadthalle stand, als Betriebsleiter überaus erfolgreich agierte und zuletzt 3 Jahre lang der Sportkoordinator im Dienste der Stadt für alle Sportbetriebe war?
Er hat sich nunmehr entschlossen, in die wohlverdiente Pension zu gehen und wer es wirklich glaubt, der dürfte sich gewaltig irren!
,,Nein, nein“ betont er kurz angebunden, wie es ihm immer, diesem excellenten Fachmann, eigen war. ,,Irgendwann muss ja Schluss sein.“
Was er in diesen vielen Jahren alles erlebt hat, das kann man nur erahnen, denn er war stets für alle Anliegen und Ratschläge da, doch er arbeitete lieber als so mancher, der nur um den heißen Brei herumgeredet hat. Vieles ging ihm da sicher schwer „unter die Haut“, oft umgeben von Besserwissern, die glaubten, dieses Metier zu beherrschen, wenn nicht gar erfunden zu haben.

Walter Weiss wollte nach Dienstzeiten gerechnet, sicherlich schon öfters zuvor das „berufliche Handtuch“ werfen – doch man holte ihn stets zurück, da er unersetzbar schien (was er gar nicht gerne hört!).
Goleador Hans Krankl, der früher oftmals im Gespräch war und jetzt nach den vielen sportlichen Tiefschlägen von den Fans stark gefordert und forciert wird, beim Rekordmeister SK Rapid wieder eine bedeutende Rolle auszuüben, sagte einmal in der Öffentlichkeit: „Wenn ich mich dazu entschließen würde, ins Hanappi-Stadion zurückzukehren, dann nur, wenn der Walter - eben Weiss, Anm. - weiter als Betriebsleiter amtiert“.
Im Grunde waren Weiss schon vor Jahrzehnten alle Sportsbetriebe der Stadt unterstellt, denn überall suchten die Verantwortliche bei wichtigen Entscheidungen seinen Rat einzuholen - der prompt die Tat folgte.
Höhepunkte?
Derer gab es ungemein viele. Etwa die reguläre Austragung so manch eines Länderspieles Österreichs oft nach stundenlangen orkanartigen Regenfällen, die den Rasen des Happel-Stadions noch kurz davor in ein riesengroßes Schwimmbecken verwandelten. Wie es ausging? Raten Sie mal!

Natürlich gehörte zu den „Überdrübern“ der Tennis-Klassiker Österreich gegen die USA im, ja im Happel-Stadion, die Installation des Schwimmbeckens in der Hauptarena anlässlich der EM 1995 – und natürlich und vor allem die Fußball-Europameisterschaft 2008, wo er, der Walter, mehr als nur Betriebsleiter und Koordinator war, worauf ihm die UEFA nach seiner geleisteten tollen Arbeit eine hohe Auszeichnung verlieh.

Walter Weiss? Die Verbandsgewaltigen überschlugen sich stets in Lobeshymnen für seine Leistungen und was er alles zuwege brachte im Sinne des Spitzen- und Breitensports.
Jetzt tritt er ab, ohne das man ihm irgendwo in der Öffentlichkeit die verdiente Würdigung entgegen bringen wird - egal in welcher Form immer.
Ich sage nur: Danke Walter für alles, insbesonders für unsere so große innige Freundschaft, für Deine ständigen Hilfestellungen ob meiner lästigen Anliegen im Namen meines Teams.
Du warst und bist ein Pfundsbursch, den ich so einschätze: Du wirst zwar viele Stunden der Freizeit mit einem Rad unzählige Kilometer weiter abspulen – aber irgendwo doch wieder, sagen wir einmal, so nebenbei, den geliebten Beruf nicht ganz an den berühmten Nagel hängen.

Hans Hofstätter

Schwierig genug, ihn vor den Vorhang, sprich Kamera, zu holen: Walter Weiss nimmt sicherlich schweren Herzens Abschied von seinem Beruf, der zugleich sein großes Hobby war

Foto: Votava

Um Ehrungen machte er, soweit es ging, einen „großen Bogen“: Der Coach dankt und gratuliert im Namen des Sportjournalistenteams, flankiert (von links) Pavel Stan, Stefan Zwickl, Alfred Dohr, Andreas Straka, Gerald Erler, Klaus Mittmansgruber, Rene Pachler, Oliver Blecha, Schahpour Baradar, Walter Schneemann, Edmund Schwab und Klaus Kurz

Foto: Herbert Graf